Rotarier wollen ihre Frauenquote erhöhen

Hamburg ist im Moment Rotary-Welthauptstadt. Tausende Mitglieder der
Organisation treffen sich in der Hansestadt, um sich über Projekte
und Ideen auszutauschen. Künftig sollen mehr Frauen dabeisein.

Hamburg (dpa/lno) - Die Wohltätigkeitsorganisation Rotary will bis
zum Sommer 2023 ihre Frauenquote auf 30 Prozent erhöhen. «Wir müssen

sicherstellen, dass mehr Frauen Rotary beitreten und
Führungspositionen erreichen», sagte Rotary-Präsident Barry Rassin am

Sonntag in Hamburg während des Internationalen Jahrestreffens der
weltweit aktiven Rotary-Clubs. «Im Rotary-Jahr 2020/21 werden
erstmals sechs Frauen im Rotary Board vertreten sein. Sechs Frauen!
Das sind 31 Prozent des Vorstands», so Rassin weiter.

Auch der Nachwuchs der Clubs, die Rotaracter, hätten ihn im
vergangenen Jahr mit ihrer Führungsstärke beeindruckt. Sie seien die
Rockstars von Rotary. «Sie inspirieren uns mit großen Träumen und
noch größeren Aktionen. Ich appelliere an alle grau gewordenen
Rotary-Führer, die im Laufe der Jahre so viel für diese Organisation
getan haben, das zu beachten, was Rotaracter sagen und tun. Sie sind
die Zukunft von Rotary.»

In Hamburg haben die Rotarier auch den Ratzeburger Immobilienkaufmann
Holger Knaack von Juli 2020 an für ein Jahr zum Präsident von Rotary
International bestimmt. Das nächste Jahrestreffen der Rotarier ist
2020 auf Hawaii in Honolulu geplant. Noch bis Mittwoch treffen sich
rund 25 000 Mitglieder der Organisation in Hamburg, um sich
auszutauschen und voneinander zu lernen. In der kommenden Woche wird
unter anderem Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) als Redner
erwartet.

Etwa 35 000 Clubs mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern gibt es
weltweit. In Deutschland sind es etwa 1100 Clubs mit rund 56 000
Mitgliedern, die meist Führungskräfte sind. Den Rotary-Club gibt es
seit 1905. Er wurde in Chicago (USA) gegründet, um denen zu helfen,
die sich selbst nicht helfen können, wie die Organisation sagt. Die
deutsche Version nahm 1927 in Hamburg ihren Anfang.

Weltweit haben die Mitglieder der Organisation hunderte Projekte auf
die Beine gestellt. Das wichtigste und bekannteste ist der Kampf
gegen die Kinderlähmung. Die Rotary-Clubs wollen die Krankheit
weltweit ausrotten. Noch seien sie dabei noch nicht am Ziel
angekommen. «Trotz all unserer beeindruckenden Fortschritte haben
sich die letzten Schritte zur Ausrottung als die schwierigsten
erwiesen», sagte Rassin dazu. Auf dem Weltkongress sollen deshalb
auch die Strategien für den «letzten Schritt» besprochen werden.