Ärztepräsident pocht auf Datenschutz bei digitalisierter Medizin
Berlin (dpa) - Die Ärzte in Deutschland pochen auf konsequenten
Datenschutz bei den Anstrengungen für eine schnellere Digitalisierung
des Gesundheitswesens. Vorrang haben müsse die Sicherheit der Daten,
sagte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin. «Höchste Priorität haben hier der
Datenschutz und eine Einwilligung der Patienten in digitale
Prozesse.»
Für mehr Datensicherheit sieht der Ärztepräsident auch die Patienten
in der Pflicht. «Für mindestens so gefährlich wie mögliche
Hackerangriffe halte ich den unbedarften Umgang der Menschen mit
ihren Daten», sagte er. «Es ist erschreckend, wie viele persönliche
Daten freiwillig an große Datensammelkonzerne gegeben werden - auch
zum Beispiel über Fitnessarmbänder oder Schrittzähler im Smartphone.
»
Montgomery erwartet, dass bei der Digitalisierung in der Medizin nun
mehr «Drive» hereinkomme, wie er sagte. Auch Fernbehandlungen würden
künftig verstärkt angeboten. «Videosprechstunden werden sich als eine
von vielen Formen ärztlicher Patientenversorgung in Deutschland
etablieren», sagte der Ärztepräsident.