Minderheiten veranstalten «Grænszaun Games» am Wildschweinzaun

Padborg/Ellund (dpa) - Ob Volleyball, Kricket oder Badminton -
Hauptsache das Spiel geht über oder durch den Wildschweinzaun: Die
Jugendparteien der Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland haben
als Protest gegen den dänischen Wildschweinzaun am Samstag ihre
ersten «Grænszaun Games» veranstaltet. «Wir wollen zeigen, dass wir

nicht getrennt werden können durch diesen Wildschweinzaun», sagte
Hans-Fedder Hindrichsen Kley von den Jungen SPitzen, der Jugendpartei
der deutschen Minderheit in Dänemark. Man wolle zeigen, wie grotesk
der Zaun sei. Begleitet wurde die Aktion von großem Medieninteresse -
vor allem aus Dänemark.

Die SSWUngdom (Jugendpartei der dänischen Minderheit in Deutschland)
und die Jungen SPitzen haben eigenen Angaben zufolge schon oft darauf
hingewiesen, dass der errichtete Zaun eine erhebliche Belastung für
die Natur darstellt, reine Symbolpolitik ist und faktisch nicht dazu
beitragen wird, dass sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht
nach Dänemark ausbreitet.

Der 1,50 Meter hohe Zaun entlang der Grenze soll Wildschweine daran
hindern, von Deutschland aus ins Nachbarland zu gelangen. Dänemark
sorgt sich wegen der Krankheit um seine für den Export wichtige
Schweinezucht. Das Projekt ist umstritten. Kritiker führen unter
anderem an, dass sich das ASP-Virus vor allem durch Tiertransporte,
Jagdreisen und infizierte Lebensmittel ausbreite. In Deutschland gibt
es noch keine Afrikanische Schweinepest.

«Wenn der Zaun nicht da wäre, wäre es unmöglich zu sehen, wo die
Grenze verläuft», sagte Hindrichsen Kley. Mit der Aktion solle
gezeigt werden, dass die jungen Menschen im Grenzgebiet klar für
offene Grenzen stünden - und die Wiedereinrichtung einer sichtbaren
Grenze zwischen Dänemark und Deutschland nicht die gute
Zusammenarbeit im Grenzgebiet zerstören könne.