Gesundheitsminister Spahn: Impfpflicht gegen «unnötige Gefährdung»

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat seinen
Vorstoß für eine Impfpflicht in Kitas, Schulen und Krankenhäusern
verteidigt. «Impfungen sind eine der größten Errungenschaften der
Menschheit», sagte er am Samstag auf einem CDU-Landesparteitag in
Berlin. Dadurch sei es gelungen, Infektionskrankheiten wie die Pocken
auszurotten. Bei den Masern als hochansteckende Krankheit sei das
aber noch nicht soweit.

Daher müsse hier abgewogen werden. «Ja, es geht um die Freiheit des
Einzelnen, die körperliche Unversehrtheit, das Elternrecht.» Aber
spätestens in der Kita oder Schule gehe es nicht nur um die eigene
Freiheit. «Zur Freiheit in einer offenen Gesellschaft gehört auch
dazu, dass der andere mich nicht unnötig gefährdet.» Und wenn es eine

Impfung gebe, diese aber nicht angewandt werde, «dann ist das eben
eine unnötige Gefährdung», so Spahn.

Der Minister hatte einen Gesetzentwurf vorgelegt, demzufolge eine
Impfpflicht gegen Masern ab März 2020 für Kinder und das Personal in
Kitas und Schulen kommt. Das soll auch für Beschäftigte in
medizinischen Einrichtungen gelten.