Mehr Querschnittlähmungen nach Zulassung von E-Scootern befürchtet

Koblenz/Ulm (dpa/lrs) - Nach dem grünen Licht des Bundesrats für
Elektro-Tretroller warnt eine medizinische Fachgesellschaft vor mehr
Unfällen mit Querschnittlähmungen. Es sei mehr Arbeit zu erwarten,
sagte der Erste Vorsitzende der Deutschsprachigen Medizinischen
Gesellschaft für Paraplegiologie (DMGP), Yorck-Bernhard Kalke, der
Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin heilfroh, dass E-Tretroller nun
doch nicht auf Bürgersteigen fahren dürfen.» Das könnte noch mehr
schwere Unfälle nach sich ziehen. Vermutlich gebe es ohnehin auch
genug ältere Menschen, die sich jung fühlten, sich jetzt E-Scooter
besorgten und die Gefahren unterschätzen könnten.

Schon der Boom der E-Bikes spiegele sich in einer zunehmenden Zahl
von Querschnittlähmungen wider, sagte der Ärztliche Leiter des
Querschnittgelähmtenzentrums Orthopädische Universitätsklinik Ulm.
«Ich befürchte, dass es noch mehr werden, weil ältere Herrschaften
ihre Geschwindigkeit unterschätzen könnten», ergänzte Kalke, dessen

DMGP vom 22. bis 25. Mai in Koblenz zu ihrer Jahrestagung zu
Querschnittlähmung im Alter zusammenkommt. Allein im Bereich des
bayerischen Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West seien 2018 sechs
E-Bike-Fahrer bei Unfällen getötet und 240 verletzt worden, darunter
zwei mit einer Querschnittlähmung: «Rechnen Sie das mal hoch für ganz

Deutschland!»