Unimedizin Magdeburg schließt Krebsstation

Magdeburg (dpa/sa) - Zu enge Räume, schlechter Brandschutz, Probleme
bei der Hygiene: Das Magdeburger Universitätsklinikum hat seine
Krebsstation geschlossen. Die Sicherheit für Mitarbeiter und
Patienten sei nicht mehr zu gewährleisten, sagte Klinikdirektor
Hans-Jochen Heinze am Freitag. Ein Notbetrieb mit sieben bis neun
Betten sei in einem anderen Gebäude eingerichtet worden.

Eigentlich hat die Station 26 Betten. Sie versorgt vor allem
Leukämie-Patienten, die in regelmäßigen Abständen zu ihren
Behandlungen wiederkommen. Viele Patienten habe man dafür nun zu
Kliniken nach Halle, Leipzig und Berlin schicken müssen, sagte
Abteilungsdirektor Thomas Fischer. Zuvor hatte die «Magdeburger
Volksstimme» über die Schließung berichtet.

Hintergrund der Schließung ist laut Heinze auch ein massiver
Investitionsstau - nicht nur bei der Krebsabteilung. Für erste
Sanierungen seien mindestens 100 Millionen Euro nötig, für den
weiteren Ausbau dann 500 Millionen Euro. Er setze darauf, dass das
Land künftig mehr Geld bereitstelle. Die Situation an der Uniklinik
ist in der kommenden Woche auch Thema im Plenum des Landtags.

Die Probleme in der Krebsstation hätten sich lange angedeutet, sagte
Fischer. Entscheidend für die Entscheidung zur Räumung sei dann ein
externes Gutachten gewesen. Weil im gleichen Gebäude auch die
Infektionsstation untergebracht ist, bestehe die Gefahr, dass sich
die geschwächten Krebspatienten ansteckten. Als kurzfristige Lösung
soll nun ein Container für die Infektionsstation aufgestellt werden,
damit die Krebsstation zurück ins Gebäude ziehen kann.