Länder fordern Verbot angeblicher Therapien gegen Homosexualität

Berlin (dpa) - Die Bundesländer wollen, dass umstrittene Behandlungen
zur angeblichen Heilung von Homosexualität verboten werden.
Homosexualität sei keine Krankheit und deshalb auch nicht
behandlungsbedürftig, sagte der Berliner Justizsenator Dirk Behrendt
(Grüne) am Freitag im Bundesrat. «Leider gibt es immer noch zu viele
Menschen, die meinen, Homosexuelle könnten durch wirre
Behandlungsmaßnahmen zu Heterosexuellen gemacht werden.» In
Extremfällen berichteten Betroffene sogar von Exorzismus. Die
sogenannten Konversionstherapien könnten schwerwiegende psychische
Erkrankungen zur Folge haben.

Die Länderkammer forderte den Bundestag auf, ein Verbot dieser
angeblichen Therapien einschließlich strafrechtlicher Sanktionen zu
prüfen. Weiter soll die Bundesregierung prüfen, ob Betroffenen
Schadenersatz zusteht. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat
bereits ein Verbot der umstrittenen Behandlungen angekündigt. Noch
fraglich sei ein angemessenes Strafmaß, sagte er im Februar. Die
diskutierte Geldbuße von 500 Euro halte er für «nicht übermäßig

abschreckend».