Reimann nun doch offen für Impfpflicht gegen Masern

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola
Reimann gibt ihren Widerstand gegen eine Masern-Impfpflicht auf. Sie
unterstütze alle Maßnahmen, die zu einer höheren Impfrate in der
Bevölkerung beitragen, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch im
Landtag. «Einer Impfpflicht verschließe ich mich nicht. Das gilt für

die gesamte Landesregierung.»

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will verpflichtende
Masern-Impfungen für Kita- und Schulkinder mit Geldstrafen bis 2500
Euro und einem Ausschluss vom Kita-Besuch durchsetzen. Die
Impfpflicht soll vom 1. März 2020 an gelten, wie aus einem
Gesetzentwurf hervorgeht.

In der vergangenen Woche hatte Reimann trotz eines Maserntodesfalls
im Landkreis Hildesheim noch bekräftigt, sie lehne eine gesetzliche
Impfpflicht weiter ab. Innerhalb der niedersächsischen
Landesregierung gab es zu dem Thema aber unterschiedliche Ansichten.
Die CDU und ihr Landesvorsitzender, der stellvertretende
Ministerpräsident Bernd Althusmann, hatten sich für eine Impfpflicht
ausgesprochen. Auch von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hieß es,
er sei einer Impfpflicht gegenüber nicht abgeneigt. Die FDP wollte am
Mittwoch in einer Anfrage von der Landesregierung wissen, wie sie
sich nun beim Thema Impfpflicht positioniere.