Viel Bewegung und Zigaretten-Verzicht beugen laut WHO Demenz vor

Genf (dpa) - Viel Bewegung und der Verzicht auf Zigaretten können
nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen
Demenz vorbeugend wirken. Die WHO hat am Dienstag in Genf erstmals
entsprechende Leitlinien veröffentlicht und dabei auch auf einen
Zusammenhang von Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck mit Demenz
hingewiesen. Die Staaten und Akteure im Gesundheitswesen fordert die
WHO daher auf, in diesen Bereichen mit Maßnahmen gegenzusteuern.

«Ein körperlich aktiver Lebensstil ist verbunden mit der Gesundheit
des Gehirns», heißt es unter anderem in den neuen Leitlinien. Große
Studien hätten gezeigt, dass körperlich aktive Menschen seltener
Krankheiten wie Demenz und Alzheimer bekommen. «Physische Aktivität
scheint einen vorteilhaften Einfluss auf die Struktur des Gehirns zu
haben.» Die WHO erklärte zudem, dass aus ihrer Sicht nicht für die
Einnahme von Vitamin B und E sowie anderer Nahrungsergänzungsmittel
als Demenz-Vorbeuge geworben werden soll.

Nach Angaben der WHO wird sich die Zahl der Demenzkranken in den
kommenden Jahren weltweit deutlich erhöhen. Bis 2030 rechnet die
Organisation mit bis zu 82 Millionen, bis 2050 mit bis zu 152
Millionen Betroffenen. Derzeit seien rund 50 Millionen Menschen
weltweit an Demenz erkrankt. In Deutschland haben etwa 1,7 Millionen
Menschen Alzheimer oder eine andere Demenzerkrankung.