Schwabe-Gruppe im Visier der Steuerfahnder

Die Schwabe-Gruppe stellt pflanzliche Arzneimittel her. Hat das
Familienunternehmen ein Steuervergehen in Millionenhöhe begangen?

Karlsruhe (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Pharmahersteller
Schwabe-Gruppe hat Ärger mit dem Fiskus. Drei deutsche Standorte
wurden von der Steuerfahndung durchsucht, wie eine Sprecherin des
Familienunternehmens am Freitag in Karlsruhe mitteilte. «Die
Durchsuchungen stehen in Zusammenhang mit der seit drei Jahren
andauernden und nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung.» Die Ermittler
seien bereits am Donnerstag vor Ort gewesen. Nähere Angaben machte
das Unternehmen nicht.

Wie die «Badischen Neuesten Nachrichten» berichteten, soll es um den
Vorwurf der Gewerbesteuer- und Ertragssteuerverkürzung durch
Gewinnverlagerungen nach China gehen. Es könnte um einen
dreistelligen Millionenbetrag gehen. Die
Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Mannheim
wollte sich dazu nicht äußern. Sie verwies auf das Steuergeheimnis.

Bei der Schwabe-Gruppe arbeiten rund 3600 Menschen; der Umsatz liegt
bei rund 900 Millionen Euro. Das Unternehmen entwickelt und
produziert pflanzliche Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel.
Eine Tochterfirma ist die Deutsche Homöopathie-Union (DHU).