Kein kategorisches Nein aus Hessen zu Masern-Impfpflicht

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne)
lehnt eine Impflicht gegen Masern nicht kategorisch ab. «Es gibt
keinen Grund, sich einer Impflicht zu widersetzen», sagte er am
Freitag in Wiesbaden zu der Frage nach dem Abstimmungsverhalten von
Hessen, sollte ein entsprechendes Gesetz in den Bundesrat kommen.
Wichtig sei, dass die geplanten Regelungen verfassungskonform sind.
In diesem Punkt sehe er hohe Hürden.

Nach einem Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
soll eine Impfpflicht gegen Masern ab März 2020 für Kinder und das
Personal in Kitas und Schulen kommen, außerdem für Beschäftigte in
medizinischen Einrichtungen. Laut einer Studie des Robert
Koch-Instituts sind knapp sieben Prozent der Schulanfänger in Hessen
nicht ausreichend gegen Masern geschützt.

Nach den Worten von Klose muss auch die Impfquote unter Jugendlichen
und jungen Erwachsenen höher werden. Er will dies mit einer besseren
Aufklärung erreichen. Die neue Landesarbeitsgemeinschaft Impfen habe
bei einem Treffen im April erste Vorschläge erörtert, etwa eine
Kontrolle der Impfpässe bei Schulkindern der 3., 5. und 9. Klassen.
Das Gremium will im August erneut zusammenkommen.