Klinik: Guter Start für digitale Patientenakte im Norden

Digital statt Papierstapel. Wer im Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein behandelt wurde, kann jetzt ein
Online-Gesundheitskonto führen. Die elektronische Akte kann auch
weiterbehandelnden Ärzten und Notfallmedizinern helfen.

Kiel (dpa/lno) - Patienten des Universitätsklinikums
Schleswig-Holstein können ihre Daten bei ihrer Entlassung gleich
digital mitnehmen. Der Service sei gut angelaufen, sagte ein Sprecher
des Klinikums der Deutschen Presse-Agentur. In den ersten drei Wochen
hätten 1550 überwiegend stationäre Patienten diese Möglichkeit
genutzt. Die Daten stehen nicht nur dem Patienten selbst in seinem
Online-Gesundheitskonto des Medizintechnik-Unternehmens Vitabook zur
Verfügung; er kann diese auch für seine weiterbehandelnden Ärzte
freigeben.

Das Klinikum befragt jetzt Patienten bei der Aufnahme, ob sie ein
Online-Gesundheitskonto haben wollen. Das kostenlose Angebot stehe
sowohl den gesetzlich als auch den privat Versicherten Patienten zur
Verfügung, erläuterte der Vorstandschef des Klinikums, Jens Scholz.

Das Online-Gesundheitskonto ist eine elektronische Patientenakte, die
ausschließlich dem Patienten gehört und selbstbestimmt von ihm
verwaltet wird. Der Nutzer kann auf Computer, Tablet oder Smartphone
alle Gesundheitsdaten von Röntgenbildern über Befunde bis zu
Laborberichten speichern.

Das gilt auch für Allergien, Impfstatus, einzunehmende Medikamente
oder Dokumente wie Patientenverfügungen. Ein Notfalldatensatz kann
ebenfalls hinterlegt werden. Das Universitätsklinikum ist der einzige
sogenannte Maximalversorger in Schleswig-Holstein und zählt jährlich
rund 500 000 Patienten.