Initiative setzt sich für Verbreitung von Frauenmilchspenden ein

Magdeburg (dpa) - Vor 100 Jahren ist in Magdeburg die erste deutsche
Frauenmilchbank gegründet worden - heute erlebt die Idee gespendeter
Muttermilch bundesweit eine Renaissance. Dafür setzt sich unter
anderem eine im vergangenen Jahr gegründete Initiative von Ärzten und
Wissenschaftlern ein. Die Frauenmilchbank-Initiative wolle erreichen,
dass in fünf Jahren jedes Bundesland mindestens eine Frauenmilchbank
hat und alle bedürftigen Frühgeborenen Zugang zu Spenderinnenmilch
haben, erklärte die Sprecherin der Initiative, Anne Sunder-Plaßmann.

Ihren Angaben zufolge gibt es aktuell 23 Milchbanken, besonders viele
im Osten Deutschlands. Noch keine gebe es in Schleswig-Holstein,
Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Uniklinik
Frankfurt bereite eine Eröffnung vor.

Vor 100 Jahren war die erste deutsche Milchbank in Magdeburg eröffnet
worden. Damals war eine Kinderärztin auf die Idee gekommen,
überschüssige Milch von Müttern zu sammeln und Kindern zu geben,
deren Mütter nicht stillen können. Muttermilch habe Vorteile
gegenüber industriellen Produkten, etwa für die Entwicklung des
Immunsystems und die Verringerung von Infektionsrisiken, sagte der
Leiter der Magdeburger Milchbank, Ralf Böttger. Diverse Erkrankungen
kämen bei Frühchen, die natürliche Milch bekommen, seltener vor.