Bundesamt: Kerosin-Ablass von Flugzeugen für Menschen unkritisch

Dessau-Roßlau/Mainz/Neustadt (dpa/lrs) - Kerosin-Ablässe von
Flugzeugen sind nach Einschätzung des Umweltbundesamts (UBA) für
Menschen und Umwelt unkritisch. Das geht aus einer Mitteilung des UBA
vom Mittwoch hervor. Die Ablässe sollten aber nicht immer über
denselben Gebieten erfolgen, weshalb die Deutsche Flugsicherung dies
vorsorglich in ihrer Betriebsanweisung festschreiben sollte.

Diese Feststellung sei mit Blick auf das besonders betroffene
Rheinland-Pfalz wichtig, meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende
Alexander Schweitzer. «Denn in der Pfalz, in der Eifel und dem
Hunsrück sind besonders viele Menschen wegen des Kerosinnotablassens
von zivilen und militärischen Maschinen besonders beunruhigt.» Die
Studie sei ein «erster Schritt, auf den weitere folgen müssen». Mehr

aktuelle Messungen und Erhebungen seien notwendig.

Zu Kerosin-Ablässen kommt es, wenn ein Flugzeug kurz nach dem Start
notlanden muss. Aus Sicherheitsgründen muss dann Kerosin abgelassen
werden. Dabei wird der Kraftstoff nach Angaben des UBA in einer
Flughöhe von mindestens 1800 Metern in feine Tröpfchen zerstäubt. Ein

Großteil des Kerosins verdunste in der Luft.

Treibstoffschnellablässe kamen zwischen 2012 und 2016 im Schnitt 20
Mal pro Jahr vor. Die Tendenz ist nach Angaben des UBA rückläufig.
Das sogenannte Fuel Dumping hatte zuletzt zu Demonstrationen unter
anderem im Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz geführt.

Dort war zuletzt Ende April erneut Kerosin niedergegangen - wohl zum
ersten Mal in diesem Jahr. Wegen einer «technischen Unregelmäßigkeit
»
hatte ein Passagierjet auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Chicago
zurückkehren müssen, hatte die Lufthansa mitgeteilt.

Dem Umweltministerium in Mainz zufolge setzten Flugzeuge allein
zwischen 2016 und November 2018 rund 590 Tonnen Kerosin über
Rheinland-Pfalz frei.