Umfrage: E-Patientenakte trifft bei Bürgern auf Interesse

Berlin (dpa) - Die geplante elektronische Patientenakte trifft laut
einer Umfrage auf größeres Interesse in der Bevölkerung. Fast zwei
Drittel der Befragten (65 Prozent) würden E-Akten «auf jeden Fall»
oder «eher» nutzen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Befragung im

Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergab. Auch viele ältere Menschen
ab 65 Jahre würden demnach überwiegend (60 Prozent) auf eine
E-Patientenakte zugreifen. Insgesamt ähnlich aufgeschlossen sind die
Befragten auch gegenüber ebenfalls geplanten E-Rezepten (63 Prozent).

Nach jahrelangem Gezerre um zusätzliche Funktionen der elektronischen
Gesundheitskarte will der Bund bei der Digitalisierung vorankommen.
Dazu gehört, allen Versicherten bis spätestens 2021 E-Patientenakten
anzubieten - auch fürs Smartphone. Einige gesetzliche und private
Kassen haben schon Angebote für digitale Akten gestartet.
Verbraucher- und Patientenschützer pochen prinzipiell auf
Freiwilligkeit und einen maximalen Schutz der besonders sensiblen
persönlichen Daten.

Laut der Studie im Auftrag der Digitalbranche erwarten viele Befragte
Standardfunktionen wie ein Speichern der Behandlungshistorie
(87 Prozent). 98 Prozent wünschen sich etwa einen integrierten
Impfpass, 91 Prozent einen digitalen Medikationsplan mit Check über
Wechselwirkungen. 80 Prozent wollen Daten aus Apps oder medizinischen
Geräten integrieren können. Wert legen die Befragten auch auf
Datenschutz (59 Prozent) und Datenhoheit (61 Prozent).