Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung

Mainz (dpa/lrs) - Die Mainzer Beratungsstelle zu geistiger
Behinderung und Sexualität will mit einem neuen psychotherapeutischen
Angebot einen Versorgungsengpass überbrücken. Für Menschen mit
geistiger Behinderung gebe es kaum Therapieplätze und die Wartezeiten
seien oft sehr lang, erklärte am Mittwoch die Projektleiterin der
Beratungsstelle Liebelle, Petra Hauschild.

Menschen mit einer geistigen Behinderung hätten ein deutlich erhöhtes
Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken, erklärte die
Beratungsstelle mit dem Namen Liebelle. «Aufgrund fehlender
kognitiver Strategien, die es erlauben, mit emotional schwierigen
Situationen umzugehen, kann es schneller zu einer emotionalen
Überforderung kommen», sagte die Therapeutin Katrin Schwibinger.

Die Beratungsstelle wurde 2015 von der Mainzer Behindertenwerkstätte
in.betrieb gGmbH gegründet. Die nach eigenen Angaben bundesweit
bisher einmalige Einrichtung will Menschen mit geistiger Behinderung
darin unterstützen, ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung
wahrzunehmen. Teil der Beratung, die auch Angehörige, Schulen und
Fachkräfte einschließt, ist die Prävention von sexualisierter Gewalt.