SPD will Polikliniken gegen Ärztemangel

Dresden (dpa/sn) - Die SPD in Sachsen fordert die Einrichtung und
staatliche Förderung von Polikliniken als attraktives Angebot für
junge Hausärzte. «Wir wollen deren Entstehung nicht der Frage
überlassen, ob zufällig ein privater Investor bereitsteht», sagte
Landeschef Martin Dulig in einer Mitteilung vom Sonntag in Dresden.
«Wir müssen die Arbeit als Hausarzt attraktiver für junge Ärzte
machen.» Sie könnten in Polikliniken im Team arbeiten, und dort
könnten zudem weitere Gesundheitsberufe wie Apotheker und
Pflegekräfte angesiedelt werden. «Durch eine geteilte Verwaltung und
die Zusammenarbeit haben die Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten.»

Dulig, zugleich Wirtschaftsminister des Freistaates, forderte
Kabinettskollegin und Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU)
eindringlich zum Handeln auf. Sie sei «hier in der Bringschuld» und
müsse noch vor der Sommerpause einen konkreten Maßnahmeplan zur
Verbesserung der medizinischen Versorgung vorlegen. Das sei eine der
größten Herausforderungen der kommenden Jahre, mahnte Dulig unter
Verweis darauf, dass im Freistaat aktuell 245 Hausarztstellen nicht
besetzt und 28 Prozent der praktizierenden Mediziner älter als 60
Jahre sind.