Ärztekammer fordert zusätzliche Prüfung für ausländische Medizine r

Freyburg/Unstrut (dpa/sa) - Die Qualifizierung ausländischer
Mediziner sollte aus Sicht der Ärztekammer Sachsen-Anhalt stärker
überprüft werden. Mediziner, die nicht aus der Europäischen Union
kommen, sollten eine bundesweit einheitliche Prüfung ähnlich dem
dritten deutschen Staatsexamen absolvieren. Das beschloss die
Kammerversammlung der Ärztekammer laut einer Mitteilung am Samstag
einstimmig. Für eine solche zusätzliche Prüfung ist laut einem
Sprecher eine Gesetzesänderung auf Bundesebene nötig.

Derzeit würden zur Überprüfung des Ausbildungsstandes vor allem
Zeugnisse herangezogen. Das Vertrauen in deren Echtheit, Inhalt und
korrekte Übersetzung berge die Gefahr, dass Defizite verborgen
bleiben, hieß es.

Abschlüsse innerhalb der EU würden automatisch anerkannt. Es gehe bei
dem Beschluss nur um Mediziner, die außerhalb der EU ausgebildet
worden seien. Gute Erfahrungen habe die Ärztekammer mit
praxisorientierten Sprachprüfungen für ausländische Ärzte gemacht.

Zuvor hätten die Mediziner nur ein Zeugnis vorlegen müssen - bei dem
praktischen Test fielen nun rund ein Drittel der Mediziner durch. Das
zeige, dass Zeugnisse allein als Gradmesser nicht ausreichten.
Qualifikation und Kommunikation aber seien der Schlüssel zum
Behandlungserfolg, betonte Kammerpräsidentin Simone Heinemann-Meerz.