NRW prüft Umsetzung der Masern-Impfpflicht für Kindergartenkinder

Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen wird eine
Masern-Impfpflicht für Kindergartenkinder geprüft. Familienminister
Joachim Stamp (FDP) sagte der «Rheinischen Post» (Samstag): «Ich bin

für eine generelle Impfpflicht - das gilt auch für Kindergärten. Wie

wir das dort umsetzen, werden wir prüfen.» Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU) sagte: «Ich bin für eine Impfpflicht.» Er
habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausdrücklich seine
Unterstützung für dessen Prüfung zugesichert, wie die Impfpflicht
umgesetzt werden kann. Seit Jahresanfang wurden dem Bericht zufolge
in NRW schon fast 100 Masernfälle gezählt.

Am Donnerstag hatte sich in Brandenburg der Landtag für eine
Masern-Impfpflicht in Kitas ausgesprochen. In dem Antrag wird die
rot-rote Landesregierung aufgefordert, die Rahmenbedingungen dafür zu
schaffen, dass es bis zu einer möglichen bundesrechtlichen Lösung
eine Impfung für den Besuch von Kitas und Tagespflege als
verpflichtende Voraussetzung gibt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich für eine
Impfpflicht gegen Masern in Kindergärten und Schulen
ausgesprochen. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen kamen nach dem
Auftreten von Masernfällen an einigen Schulen nur diejenigen hinein,
die eine Masernimpfung nachweisen konnten. Hessens
Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) will mit besserer Aufklärung
für höhere Impfquoten sorgen und hält eine Impfpflicht nicht für
verhältnismäßig. Dagegen hatte sich Sachsens Gesundheitsministerin
Barbara Klepsch (CDU) für eine Masern-Impfpflicht ausgesprochen.