Baden-Württemberg gibt Schädel an Australien zurück

Stuttgart (dpa) - Das Land Baden-Württemberg hat am Freitag zehn
Schädel indigener Menschen an Australien zurückgeben. Zwei Schädel
kommen aus dem Bestand des Stuttgarter Linden-Museums und waren dort
seit 1905 beziehungsweise 1931, acht Schädel von der Universität
Freiburg.

Die Schädel wurden an die australische Botschafterin und eine
Delegation mit Vertretern der australischen Regierung und der
Aborigines übergeben. Die sterblichen Überreste sollen nächste Woche

im Flugzeug nach Australien zurückkehren.

Es habe viel zu lange gedauert, bis Deutschland erkannt habe, dass
menschliche Überreste von anderen Kontinenten mehr seien als
wissenschaftliche Forschungsobjekte, sagte die baden-württembergische
Wissenschaftsstaatssekretärin Petra Olschowski. Sie kündigte an,
Sammlungen der staatlichen Hochschulen, Museen sowie
Universitätskliniken nun systematisch zu untersuchen.

Über die stammesgeschichtliche Herkunft der Schädel konnten trotz
eingehender Untersuchungen keine verlässlichen Erkenntnisse gewonnen
werden, hieß es. Am Dienstag waren bereits in München die sterblichen
Überreste eines indigenen Mannes aus Australien an seine Nachfahren
von der Gemeinschaft der Gimuy Walubara Yidindji zurückgegeben
worden.