Bitte verwenden Sie die dpa/bb 1964 vom 11.04. nicht rpt nicht. Der Beschluss des Landtages für eine Masern-Impfpflicht in Kitas ist noch nicht umgesetzt. Eltern müssen ihre Kinder noch nicht impfen lassen. Sie erhalten in Kürze eine berichtigte Neufassun

Masern sind hoch ansteckend. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen
wurden nur Schüler und Lehrer in Schulen gelassen, die gegen Masern
geimpft waren. Brandenburg führt nun eine Impfpflicht zumindest für
Kitas ein.


(Zusammenfassung 1945)
In Brandenburg gilt eine Masern-Impfpflicht in Kitas

Potsdam (dpa/bb) - Kinder in Kitas müssen sich in Brandenburg bis zu
einer bundesweiten Regelung verpflichtend gegen Masern impfen lassen.
Der Landtag beschloss am Donnerstag in Potsdam mit breiter Mehrheit
einen entsprechenden Antrag von SPD, Linken und CDU. «Die Masern
zählen nach wie vor zu einer der gefährlichsten Kinderkrankheiten»,
heißt es in dem Antrag. «Leider sind die Zahlen der Infektionen
zuletzt gestiegen.»

Die Regelung sieht bis zur Einführung einer bundesrechtlichen Lösung
eine Impfung für den Besuch einer Kindertagesstätte oder einer
Tagespflege vor. Die Landesregierung soll prüfen, ob verpflichtende
Impfungen gegen weitere Infektionskrankheiten notwendig sind.

Das Robert Koch Institut (RKI) zählte nach Angaben der
Grünen-Fraktion zwölf gemeldete Masernfälle im vergangenen Jahr in
Brandenburg, für dieses Jahr bisher keinen Fall. Masern sind hoch
ansteckend und können noch Jahre später zu potenziell tödlichen
Hirnentzündungen führen.

Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner (Linke) sagte, der Schutz
von Babys, Schwangeren und Menschen, die nicht geimpft werden
könnten, stehe vor den Rechten von Menschen, die eine Impfung
ablehnten. «Deshalb begrüßen wir jede Initiative, die den aktiven
Impfschutz befördert.» Der CDU-Gesundheitspolitiker Raik Nowka sagte:
«Die Impflücken sind größer geworden.» Der AfD-Abgeordnete Reiner
von
Raemdonck verwies darauf, dass es in der DDR eine Impfpflicht gegeben
habe.

Die Grünen enthielten sich. Fraktionschefin Ursula Nonnemacher hat
Zweifel. Sie verwies darauf, dass nach Zahlen dese RKI in Brandenburg
nur 73,5 Prozent der Kleinkinder bis zwei Jahren gegen Masern geimpft
sind, während das Landesgesundheitsamt eine Impfquote von 90,6
Prozent nenne.

In Schleswig-Holstein und Niedersachsen kamen nach dem Auftreten von
Masernfällen an einigen Schulen nur diejenigen hinein, die eine
Masernimpfung nachweisen konnten. Hessens Gesundheitsminister Kai
Klose (Grüne) will mit besserer Aufklärung für höhere Impfquoten
sorgen und hält eine Impfpflicht nicht für verhältnismäßig. Dageg
en
hatte sich Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) für
eine Masern-Impfpflicht ausgesprochen. Bundesgesundheitsminister Jens
Spahn (CDU) ist ebenfalls für eine Impfpflicht gegen Masern in
Kindergärten und Schulen.