Kein schneller Rückkauf des Krankenhauses Wolgast

Mit einem eventuellen Rückkauf des Krankenhauses Wolgast durch den
Kreis dürfte es dauern. Zunächst soll die Behörde die Zustände an d
er
Klinik überprüfen.

Wolgast (dpa/mv) - Die Kreisverwaltung hat Erwartungen an einen
schnellen Rückkauf des Kreiskrankenhauses Wolgast gedämpft. Die
Verwaltung des Kreises Vorpommern-Greifswald habe vom Kreistag den
Auftrag erhalten, die medizinische Versorgung an dem Krankenhaus zu
prüfen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Es lägen nur spärliche
Informationen vor. Der Prüfauftrag wurde in der letzten
Kreistagssitzung der auslaufenden Legislaturperiode beschlossen. Die
weitere Entscheidung obliegt dann dem neuen Kreistag, der am 26. Mai
gewählt wird. Ein Zeitfenster für die Vorlage des Prüfberichtes gibt

es nicht.

Die Universitätsmedizin Greifswald, zu der das Wolgaster Krankenhaus
gehört, erklärte, Grund- und Regelversorgung seien
«selbstverständlich» gesichert. Die Behauptung, dass sich die Zahl
der Beschäftigten seit 2008 von 410 auf 172 halbiert habe, sei
falsch. 2018 wurden demnach 311 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 27
Ärzte und 145 Pflegekräfte. Hinzu kämen unter anderem
Physiotherapeuten und Verwaltungsmitarbeiter, Servicekräfte,
Ergotherapeuten und Reinigungspersonal.

Die Zahl der Vollzeitstellen ist den Angaben der Unimedizin zufolge
seit 2001 um 15 Prozent gesunken, die Zahl der medizinischen
Vollkräfte um 5 Prozent. Im selben Zeitraum sei die Zahl der Betten
um 23 Prozent reduziert worden. Die Zahl der Vollzeitstellen im
Pflegedienst sei von 2016 bis März 2019 um etwa zehn Prozent
gestiegen - trotz des bundesweiten Fachkräftemangels im
Pflegebereich.

Die Kaufmännische Vorständin Marie le Claire versicherte, dass die
Unimedizin gegenüber der Bürgerinitiative und dem Landkreis
gesprächsbereit sei. Die Bürgerinitiative habe einen Platz im Beirat
erhalten. Einem Bericht der «Ostsee-Zeitung» zufolge wirft die
Bürgerinitiative der Unimedizin als Landeskrankenhaus vor, ein
Regionalkrankenhaus «platt» zu machen.