Dalai Lama mit leichter Lungenentzündung in Krankenhaus in Neu Delhi

Neu Delhi (dpa) - Das religiöse Oberhaupt der Tibeter, der Dalai
Lama, ist mit einer leichten Lungenentzündung in ein Krankenhaus in
Neu Delhi gebracht worden. Sein Sekretär, Tseten Chhoekyapa,
bestätigte am Mittwoch auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Der
Dalai Lama sei am Dienstag ins Krankenhaus in der indischen
Hauptstadt gekommen, werde es aber bald wieder verlassen können. Dem
83-Jährigen gehe es gut, wegen seines hohen Alters müsse er aber
vorsichtig sein, sagte Chhoekyapa.

Nach dreitägigen Auftritten in der vergangenen Woche in Neu Delhi war
der Dalai Lama erst kürzlich zu seinem Exilsitz in Dharamsala im
Norden zurückgekehrt, aber am Dienstag wieder nach Neu Delhi
zurückgeflogen, um sich wegen einer Erkältung im Hospital untersuchen
zu lassen. Er bleibe in der Klinik zunächst unter Beobachtung, sagte
Chhoekyapa.

Seit seiner Flucht vor der chinesischen Herrschaft über Tibet vor 60
Jahren lebt der Dalai Lama im Exil in Indien. Bei der Veranstaltung
in Neu Delhi, auf der es um soziale, emotionale und ethische Bildung
ging, hatte der Religionsführer nach einem Bericht der indischen
Nachrichtenagentur PTI auch über sein Alter und seine Wiedergeburt
gesprochen, an die Tibeter glauben.

«Wenn ich weitere 10, 15 Jahre lebe, wird sich die politische Lage in
China ändern», meinte der Dalai Lama. «Aber wenn ich in den nächste
n
paar Jahren sterbe, wird die chinesische Regierung demonstrieren,
dass die Wiedergeburt in China stattfinden muss.» Er äußerte damit
seine Sorge, dass am Ende die kommunistische Führung seinen
Nachfolger aussuchen wird, so dass dieser dann loyal zu Peking stehen
würde.