Zoll deckt Sozialbetrug auf: 17,6 Millionen Euro vorenthalten

Trotz regelmäßiger Kontrollen auf Baustellen und in Gaststätten: Die

Schwarzarbeit brummt. Der Zoll deckte im Vorjahr mehr als 17
Millionen Euro vorenthaltener Sozialabgaben in MV auf.

Stralsund (dpa/mv) - Im Kampf gegen Schwarzarbeit hat der Zoll in
Mecklenburg-Vorpommern im vorigen Jahr eine Summe von 17,6 Millionen
Euro an vorenthaltenen Sozialabgaben aufgedeckt. Das war eine
geringere Schadenssumme als 2017 mit 22,1 Millionen, aber mehr als
2016 mit 12,7 Millionen Euro. Wie das Hauptzollamt Stralsund am
Dienstag mitteilte, wurden 1723 Arbeitgeber überprüft. Die
Zollbeamten setzten Strafen und Bußgelder von rund fünf Millionen
Euro fest. Zudem seien Freiheitsstrafen von insgesamt 18 Jahren
erwirkt worden, die teilweise zur Bewährung ausgesetzt wurden.

So nannte das Hauptzollamt das Beispiel des Geschäftsführers eines
Unternehmens für die Verwaltung und Reinigung von Ferienimmobilien.
Er habe vor allem Arbeitskräfte aus Osteuropa beschäftigt, ohne sie
der Sozialversicherung zu melden. Er habe die Beiträge von mehr als
45 000 Euro jetzt den Krankenkassen nachzuzahlen. Außerdem wurde er
zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt, die zu einer
Bewährung von drei Jahren ausgesetzt wurde.

Schwerpunktbranchen der Kontrollen waren das Baugewerbe, die Pflege-
und Gastbranche sowie das Taxigewerbe.

Die neun Zollämter im Land sind den Angaben zufolge für die
Abfertigung der Ein- und Ausfuhren der Unternehmen in
Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Sie kontrollieren Postsendungen,
etwa auf Arzneimittelplagiate, mit Giftstoffen belastete Kleidung und
Spielzeug oder auf elektrische Geräte mit eklatanten
Sicherheitsmängeln. Schwerpunkt bei der Markenpiraterie waren
Bekleidung und Schuhe. Die mobilen Kontrolleinheiten des
Hauptzollamts sind auf den Straßen und in den Häfen unterwegs. Sie
beschlagnahmten im vorigen Jahr verbotene Gegenständen wie illegale
Luftdruckwaffen, außerdem Platzpatronen, nicht zugelassene
Feuerwerkskörpern, Drogen und Zigaretten.