Zwei Frauen in U-Haft: Lippen-Aufspritzen ohne Erlaubnis

Bochum (dpa/lnw) - Zwei Frauen aus Bochum sollen ohne jegliche
Qualifikation zahlreichen Kundinnen die Lippen aufgespritzt haben -
und das ging öfters schief. Die beiden 26 und 29 Jahre alten
Verdächtigen wurden in Untersuchungshaft genommen, gegen sie wird
wegen gefährlicher Körperverletzung und Steuerhinterziehung
ermittelt. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bochum am
Montag mit und appellierten an geschädigte Frauen, sich zu melden.

Bisher hätten Opfer im «höheren einstelligen Bereich» Anzeigen
erstattet. Die Betroffenen hätten infolge der Behandlungen
Schwellungen oder Entzündungen erlitten oder seien mit dem Ergebnis
optisch-kosmetisch unzufrieden gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Für das Aufspritzen der Lippen ist normalerweise eine ärztliche
Approbation erforderlich, in bestimmten Fällen kann eine
Heilpraktiker-Ausbildung ausreichen. Die beiden Verdächtigen waren
aber gar nicht qualifiziert für die Eingriffe im Gesicht.

Erste Hinweise über das Treiben der zwei Frauen erhielten die
Ermittler Ende 2018, wie der Sprecher berichtete. Es sei möglich,
dass beide schon deutlich länger am Fiskus vorbei praktizierten und
dabei viele weitere Kundinnen zu Schaden kamen.