Laschet gegen Kassen-Finanzierung vorgeburtlicher Down-Syndrom-Tests

Berlin (dpa/lnw) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin
Laschet hat sich strikt gegen eine Kassenfinanzierung von genetischen
Bluttest ausgesprochen, mit denen vor der Geburt Hinweise auf das
Down-Syndrom möglich sind. «Ich finde, die Kassen sollten das nicht
finanzieren. Das Signal, dass man im Vorfeld über die Wertigkeit von
Leben urteilt, halte ich für falsch», sagte der stellvertretende
CDU-Bundesvorsitzende am Montag vor einer Sitzung des
Parteipräsidiums in Berlin. Zugleich sprach Laschet von einer «sehr
persönlichen Gewissensentscheidung», die am Ende jeder
Bundestagsabgeordnete fällen müsse. Es sei gut, diese Debatte nun
öffentlich zu führen.

Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte das Thema kurzfristig
auf die Tagesordnung des Parteipräsidiums gesetzt. Hintergrund ist
laut «Welt am Sonntag» eine kontroverse Debatte in der Unionsfraktion
von vergangener Woche. Die Parteichefin strebt demnach keine
Festlegung auf eine Parteilinie an, sondern eine Debatte in der CDU.
Der Bundestag will sich an diesem Donnerstag mit solchen Bluttests
befassen. Sie bieten seit einigen Jahren die höchste Treffsicherheit,
wenn es darum geht, die Wahrscheinlichkeit für ein Down-Syndrom bei
Ungeborenen zu berechnen, ohne das Kind dabei zu gefährden. Bislang
müssen Schwangere den rund 130 Euro teuren Bluttest meist selbst
zahlen.