34 Masernfälle seit Jahresbeginn in Bayern

München (dpa/lby) - Angesichts von 34 Masernfällen seit Jahresbeginn
in Bayern wirft die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze der
Staatsregierung Versagen beim Thema Masernimpfung vor. Sie habe es in
den vergangenen Jahren nicht geschafft, «die Quote bei der zweiten
Impfung gegen die im Extremfall tödliche Masernkrankheit auf die
erforderlichen 95 Prozent zu heben», sagte Schulze der
Deutschen Presse-Agentur in München.

«Die Kritik der Grünen ist sachlich nicht nachvollziehbar», sagte ein

Ministeriumssprecher. In den vergangenen 13 Jahren seit es dank
intensiver Aufklärungsarbeit gelungen, bayernweit die Zahl der
zweimal gegen Masern geimpften Kinder deutlich zu steigern - und zwar
um 48,2 Prozentpunkte auf 92,2 Prozent. Gesundheitsministerin Melanie
Huml (CSU) ergänzte, es sei wichtig, die Masern-Impfquoten weiter zu
erhöhen. Sie setze dabei auf intensive Beratung und Aufklärung. «Eine

allgemeine Impfpflicht sollte nur als letzte Möglichkeit in Erwägung
gezogen werden - und zwar dann, wenn andere Maßnahmen nicht den
gewünschten Erfolg bringen.»

Die aktuelle Zahl der Masernfälle geht aus der Antwort einer Anfrage
Schulzes an die Staatsregierung hervor. Demnach liegt im
bayerischen Durchschnitt die Quote bei der zweiten Impfung bei 92,2
Prozent. Besser wäre nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI)
aber eine Quote von 95 Prozent. Nur so könne eine Verbreitung der
Erkrankung verhindert werden. Die Quote bei der ersten Masernimpfung
liegt laut Staatsregierung bei 96,6 Prozent.

Die Krankheit geht mit grippeähnlichen Symptomen und später einem
charakteristischen Hautausschlag einher. Sie schwächt das Immunsystem
und kann in sehr seltenen Fällen tödlich enden. Gefährlich sind
Masern vor allem für Säuglinge und Kleinkinder. Fachleute empfehlen
daher zwei Impfungen im Kindesalter.