Zeitung: CDU-Präsidium befasst sich mit vorgeburtlichen Gentests

Berlin (dpa) - Die CDU-Spitze befasst sich am Montag (10.00 Uhr) mit
dem umstrittenen Thema vorgeburtliche genetische Bluttests, mit denen
etwa Hinweise auf das Down-Syndrom möglich sind. CDU-Chefin Annegret
Kramp-Karrenbauer setzte das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung
des Parteipräsidiums, wie die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf
eine Parteisprecherin berichtete. Hintergrund ist demnach eine
kontrovers verlaufene Sitzung der Unionsfraktion am vergangenen
Mittwoch.

Dass Parteigremium solle erörtern, ob vorgeburtliche Gentests künftig
von den Krankenkassen bezahlt werden sollen. Kramp-Karrenbauer strebt
dem Bericht zufolge keine Festlegung auf eine Parteilinie an, sondern
eine Debatte in der CDU. Der Bundestag will sich am kommenden
Donnerstag mit solchen Bluttests befassen.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schrieb dazu bei Twitter:
«Die Frage ist: kann ich es Frauen verbieten, von der Behinderung
ihres Kindes vor der Geburt zu erfahren? Ich glaube dass man das
nicht verbieten darf. Auch nicht, indem der Bluttest unbezahlt
bleibt.»

Bluttests bieten seit einigen Jahren die höchste Treffsicherheit,
wenn es darum geht, die Wahrscheinlichkeit für ein Down-Syndrom bei
Ungeborenen zu berechnen, ohne das Kind dabei zu gefährden. Bislang
müssen Schwangere den rund 130 Euro teuren Bluttest meist selbst
zahlen.