«Naturpille»: Schon 20 Minuten im Grünen senken das Stresslevel

Ann Arbor (dpa) - Schon ein kurzer Spaziergang im Grünen kann Stress
deutlich reduzieren helfen. Das bestätigt eine Studie der
US-amerikanischen Universität Michigan. Demnach genügen 20 Minuten
täglich in einem Wald, Park oder anderen Naturraum, um das Level an
Stresshormonen merklich zu vermindern. Die Forscher sprechen im
Fachmagazin «Frontiers in Psychology» von einer «Naturpille».

Die Untersuchung ergab, dass schon 20 bis 30 Minuten in einer
Umgebung, die einem ein Gefühl von Natur vermittelt, ausreichen, um
effektiv den Cortisolspiegel im Körper zu senken. Cortisol wird auch
als Stresshormon bezeichnet. Dauerhaft erhöhte Cortisolwerte, etwa
durch chronischen Stress, werden mit Übergewicht, einer Schwächung
des Immunsystems, Herz-Kreislauf-Störungen, Depressionen und einer
Reihe weiterer Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Die Forscher hoffen, dass ihr Versuch die Wirksamkeit der
«Naturpille» unterstreicht: als kostengünstiges therapeutisches
Mittel zur Eindämmung der negativen Auswirkungen urbanen Lebens, das
viele Menschen in geschlossenen Räumen und vor Bildschirmen
verbringen. Ärzte könnten die Ergebnisse als Faustregel dafür
verwenden, was sie ihren Patienten empfehlen sollten, hieß es.

In Japan ist das «Shinrin-yoku», also das «Baden im Wald», sogar Te
il
der staatlichen Gesundheitsversorgung, «Waldmedizin» ist seit einigen
Jahren ein eigener Forschungszweig an japanischen Universitäten.