Nobelpreisträger Sydney Brenner gestorben

Berlin (dpa) - Der britische Molekularbiologe und Nobelpreisträger
Sydney Brenner ist tot. Der Forscher sei im Alter von 92 Jahren
gestorben, teilte die nationale Forschungsagentur A*STAR in Singapur
am Freitag mit. Brenner hatte im Jahr 2002 den Nobelpreis für Medizin
erhalten, zusammen mit dem Briten John Sulston und dem US-Forscher
Robert Horvitz. Ausgezeichnet wurden die Arbeiten der Forscher zum
programmierten Zelltod - Grundlage zum Verständnis von Krebs, Aids
und anderen Krankheiten - sowie ihre wegweisenden Forschungen zur
Organentwicklung.

Zu den Verdiensten Brenners gehört, den Fadenwurm Caenorhabditis
elegans als Modellorganismus für die Analyse von Zellteilung,
Zellreife und Organentwicklung etabliert zu haben. Dieses sehr
einfache Tier besteht aus exakt 959 Körperzellen. Aufgabe und
Entstehung jeder einzelnen davon sind bekannt. Damit haben Forscher
einen leicht zu verstehenden Modellorganismus, an dem sich alle
Entwicklungsvorgänge studieren lassen.

Die wissenschaftliche Laufbahn Brenners begann mit einem Studium an
der Universität von Witwatersrand in Südafrika, dem Land, in dem
Brenner seine Kindheit verbrachte. Später setzte er seine Karriere an
britischen Forschungseinrichtungen sowie Instituten in Kalifornien
(USA) fort. Seit Jahrzehnten arbeitete er eng mit Forschern in
Singapur zusammen. Unter Kollegen galt er als scharfsinniger,
kreativer und humorvoller Wissenschaftler.