WHO-Gesundheitsstatistik: In den USA geht die Lebenserwartung zurück

Genf (dpa) - Anders als in den meisten Ländern der Welt geht in den
USA die Lebenserwartung zurück. Bis 2014 ging es dort nach der neuen
Gesundheitsstatistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch
aufwärts: 2014 hatten neugeborene US-Amerikaner eine Lebenserwartung
von 79 Jahren. Ein Jahr später waren es nur noch 78,6 und im Jahr
2016 nur noch 78,5 Jahre. «Fettleibigkeit ist einer der Gründe»,
sagte WHO-Datenspezialistin Samira Asma am Donnerstag in Genf.

Für Deutschland weist die Analyse einen stetigen Aufwärtstrend auf:
Im Jahr 2000 lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei 78,1
Jahren, 2016 bei 81 Jahren. Im weltweiten Durchschnitt stieg die
Lebenserwartung von 2000 bis 2016 von 66,5 auf 72 Jahre. Die größten
Fortschritte gelangen durch eine bessere gesundheitliche Versorgung
von Kindern unter 5 Jahren, wie Richard Cibulskis, Autor des
Berichts, sagte.

Mädchen, die 2019 geboren werden, dürfen nach der WHO-Statistik damit
rechnen, 4,4 Jahre länger zu leben als Jungen. Weltweit leben Frauen
länger als Männer. Das habe damit zu tun, dass Männer weniger gesund

lebten, so die WHO. Rauchen, Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung
seien bei Männern üblicher. Ein weiterer Grund sei, dass Männer oft
lange zögerten, bis sie zum Arzt gingen.

Das Statistische Jahrbuch erscheint zum Weltgesundheitstag am
7. April. Er steht unter dem Motto «Gesundheitsfürsorge für alle»
.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung sei noch nicht ausreichend
versorgt. Ziel der WHO ist es, dass eine Milliarde Menschen bis 2023
zusätzliche medizinische Hilfe bekommen. «Die Versorgung muss
zugänglich sein, bezahlbar und effektiv», so WHO-Direktor Tedros
Adhanom Ghebreyesus.