Aussicht auf Ende des Handelsstreits treibt Börse an

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt ist zur Wochenmitte
nach oben durchgestartet. Kräftig angetrieben von der Aussicht auf
eine Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sprang
der Dax am Mittwoch um 1,70 Prozent auf 11 954,40 Punkte nach oben.
Das ist der höchste Stand seit Anfang Oktober. Der deutsche Leitindex
hat somit den Ausverkauf vom Herbst vergangenen Jahres fast komplett
wieder aufgeholt.

Auch der Index der mittelgroßen Werte MDax erreichte am Mittwoch den
höchsten Stand des Jahres - zum Handelsende kletterte er um 1,62
Prozent auf 25 561,80 Zähler. Es passte ins Bild, dass Aktien mit
einer großen Abhängigkeit von der Konjunktur auf den Kauflisten ganz
oben standen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,17 Prozent vor. In
Paris stieg der Cac 40 um 0,84 Prozent. In London trauten sich
Anleger nicht ganz so weit aus der Deckung, der FTSE 100 Index
schloss lediglich 0,37 Prozent höher. Ähnlich fest präsentierte sich

der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss.

Auf Unternehmensseite zeigten sich abermals Aktien von Autobauern als
Profiteure einer Einigung im Zollstreit fester. Auch die Zulieferer
blieben im Aufwind.

Technologiewerte waren ebenfalls auch vor dem Hintergrund der starken
Entwicklung in den USA gut unterwegs. So knüpften Infineon an der
Dax-Spitze mit mehr als vier Prozent Kursplus an den starken Lauf in
dieser Woche an.

In der Gunst der Anleger ganz oben standen auch Aktien von
Telekomanbietern nach einem Zeitungsbericht über eine letztendlich
doch günstige Auktion der 5G-Mobilfunkfrequenzen. Papiere von 1&1
Drillisch legten um 5,3 Prozent zu. Papiere der Mutter United
Internet stiegen sogar um 6,2 Prozent. Aktien des Konkurrenten
Telefonica Deutschland legten um knapp 3 Prozent zu und die der
Deutschen Telekom um 0,8 Prozent.

Neuerliche Übernahmefantasien beflügelten die Aktie von
ProSiebenSat.1. Die in den vergangenen Monaten arg gebeutelten
Papiere gewannen 5,6 Prozent.

In den hinteren Börsenreihen überzeugte der Online-Anbieter Shop
Apotheke mit einem kräftigen Umsatzanstieg zu Jahresbeginn. Die
Papiere legten um fast acht Prozent zu.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,10 Prozent auf
minus 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf
142,90 Punkten ebenfalls auf der Stelle. Der Bund-Future verlor am
Abend 0,32 Prozent auf 165,37 Punkte.

Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1241 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1243
(Dienstag: 1,1200) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte somit 0,8894
(0,8929) Euro gekostet.