Korruptionsverdacht: Erneut Ermittlungen gegen Bottroper Apotheker

Wuppertal (dpa/lnw) - Gegen den wegen eines Medikamentenskandals zu
zwölf Jahren Haft verurteilten Apotheker aus Bottrop wird erneut
ermittelt. Diesmal gehe es um den Verdacht der Korruption im
Gesundheitswesen, sagte ein Sprecher der Wuppertaler
Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Insgesamt gebe es in dem Komplex
sechs Verdächtige, darunter drei Ärzte. Vor drei Wochen habe es in
dem Zusammenhang eine Durchsuchungsaktion gegeben. «Zeit online»
hatte zuerst berichtet.

So soll ein Düsseldorfer Arzt Patienten einer bestimmten Klinik
zugeführt haben und dafür mit Zuwendungen in Form von Personal und
Behandlungsräumen bedacht worden sein. Der Apotheker habe wiederum
eine Gesellschaft finanziell unterstützt, die vermutlich einem der
Ärzte zuzurechnen sei. Der soll im Gegenzug Krebs-Medikamente in
Bottrop bestellt haben.

Der Bottroper Apotheker war die Hauptfigur in einem der größten
Medizinskandale der vergangenen Jahre. Er soll aus Habgier tausende
Krebsmedikamente gestreckt und sich so um einen zweistelligen
Millionenbetrag bereichert haben. Das Essener Landgericht hatte den
damals 48-Jährigen im vergangenen Sommer verurteilt - wegen Verstoßes
gegen das Arzneimittelgesetz und Betrugs.