Kabinett beschließt Aufbau eines Implantate-Registers

Berlin (dpa) - Für mehr Sicherheit und Qualität bei Implantaten soll
ein bundesweites staatliches Register aufgebaut werden. Das sieht ein
Entwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, den das
Kabinett am Mittwoch auf den Weg gebracht hat. Patienten, Kliniken
und Krankenkassen sollen verpflichtend an die Datenbank melden, die
Hersteller müssen Produkte registrieren. «Dadurch wissen wir künftig,

wer welches Implantat bekommen hat», sagte Spahn. «Wenn wir Probleme
mit einem Produkt feststellen, können wir dann schnell abfragen, ob
es ähnliche Fälle gibt und im Zweifelsfall Patienten warnen.»

Eingerichtet werden soll die Datenbank beim Deutschen Institut für
Medizinische Dokumentation und Information (Dimdi), das dem
Bundesministerium untersteht. Voraussichtlich ab Mitte 2021 sollen
Hüftgelenk- und Knie-Endoprothesen sowie Brustimplantate als erste
Implantate erfasst werden können. Das Gesetz ist im Bundesrat nicht
zustimmungspflichtig, verkündet werden solle es wohl zum Jahresende.