Pfleger baden Koma-Patientin zu heiß - Frau stirbt wenig später

Hamburg (dpa) - Vermutlich weil sie zu heiß gebadet wurde, ist in
Hamburg eine 47 Jahre alte Wachkoma-Patientin gestorben. Nun
ermittelt die Staatsanwaltschaft. «Es laufen im Moment Ermittlungen
zur Todesursache. Der Fall liegt derzeit noch beim Institut für
Rechtsmedizin», sagte eine Sprecherin der Hamburger
Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Dort werde nun eine Sektion, das
ist eine gerichtlich angeordnete Obduktion, durchgeführt. Erst danach
werde entschieden, ob gegen das Pflegepersonal ermittelt wird.

Zuvor hatte die «Hamburger Morgenpost» berichtet. Zwei Mitarbeiter
eines Intensivpflegezentrums hatten demzufolge vor zwei Wochen
Badewasser für die hilflose Frau eingelassen und die Temperatur dafür
auch geprüft.

Etwas später wurde die Frau mit einem Lift in die Badewanne gesetzt.
Zwischenzeitlich soll dem Zentrum zufolge - vermutlich wegen eines
technischen Defekts - so viel heißes Wasser nachgelaufen sein, dass
das Wasser in der Wanne viel zu heiß war.

«Die Pflegefachkraft registrierte dies leider erst, als die eigene
Hand mit dem gestützten Kopf der Bewohnerin auf die Wasseroberfläche
auftraf», sagte der Geschäftsführer des Pflegezentrums, Michael
Schreiner, am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme. Die
Mitarbeiter hätten sofort den Notarzt gerufen. Die 47-Jährige kam mit
schweren Verbrühungen in eine Spezialklinik. Am Freitag vorige Woche
starb die Frau.