WHO: Intensive Forschung für universellen Grippeimpfstoff

Genf (dpa) - So viele Wissenschaftler wie nie zuvor arbeiten nach
Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit an einem
universellen Grippe-Impfstoff. Bislang müssen Impfstoffe jährlich auf
die jeweils kursierenden Virenstämme abgestimmt werden. Das macht die
Produktion aufwendig, zudem kursieren mitunter andere Stämme als von
den Experten erwartet - dann ist der für die kommende Saison
vorbereitete Impfstoff weniger wirkungsvoll als erhofft.

«Ein universeller Grippe-Impfstoff ist der Heilige Gral», sagte
Martin Friede, WHO-Koordinator für Impfstoffe, am Montag in Genf.
Wann so ein Stoff verfügbar sein wird, sei schwer vorauszusagen. «Es
gab aber in letzter Zeit einen gewaltigen Anstieg an
Forschungsmitteln und an internationalen Gruppen, die daran
arbeiten», sagte Friede.

Die WHO warnt, dass die Welt nicht genügend auf die nächste
Grippe-Pandemie vorbereitet sei. «Die Frage ist nicht ob, sondern
wann eine neue Grippe-Pandemie kommt», sagte WHO-Direktor Tedros
Adhanom Ghebreyesus. «Eine solche Pandemie würde die Wirtschaft und
Gesellschaft jedes Landes berühren», warnte die Expertin für
Grippebereitschaft, Ann Moen.

Die WHO veröffentlichte deshalb am Montag eine neue Grippe-Strategie.
Ziel ist es, in allen Ländern der Welt eine bessere Überwachung sich
anbahnender Ausbrüche zu schaffen und den Länder zu helfen, im Falle
eines Falles schneller reagieren zu können. Schon die saisonalen
Grippeausbrüche führen jedes Jahr zu bis zu 650 000 Todesfällen, wie

Moen sagte.