Mehr Hirnentzündungen durch Zeckenbisse

Die Zeckenzeit rückt näher. Ob sich NRW zu einem Risikogebiet für das

Virus FSME entwickelt, können Fachleute noch nicht absehen. Die Zahl
der Infektionen stieg 2018 an.

Bochum (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des
Landeszentrums für Gesundheit 2018 mehr Menschen an der von Zecken
übertragenen Hirnentzündung FSME erkrankt. Die Zahl stieg demnach von
3 im Jahr 2017 auf 13 Fälle im vergangenen Jahr. Bezogen auf die 18
Millionen Einwohner sei die Fallzahl aber verschwindend gering, sagte
ein Sprecher. Die Einzelfälle seien über das ganze Land verstreut: in
den Regionen Lippe, Minden-Lübbecke, Soest, Düsseldorf oder auch
Solingen. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt, Zecken immer
umgehend zu entfernen und die Wunde zu desinfizieren.

«NRW zählt - im Gegensatz zu anderen Regionen - nicht zu den
FSME-Risikogebieten in Deutschland. Eine Prognose darüber, wie es
dieses Jahr werden wird, kann man nicht treffen», teilte eine
RKI-Sprecherin mit. Die Zeit von Mai bis Oktober gilt als Hochphase
für die Übertragung von FSME-Viren.

Mit 583 gemeldeten Fällen von Frühsommer-Meningoenzephalitis in
Deutschland im vergangenen Jahr war nach RKI-Angaben der bisherige
Höchstwert aus dem Jahr 2006 (546) überschritten worden. Die meisten
Fälle waren in Bayern und Baden-Württemberg aufgetreten.

Das Risiko, an FSME zu erkranken, steigt laut RKI ab 40 Jahren
deutlich an. Die Krankheit beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden.
Bei einer Minderheit kann es nach kurzer Zeit ohne Symptome zu einer
zweiten Phase mit Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung
kommen. Bei schweren Verläufen sind Ausfälle mit leichten Lähmungen,

Anfallsleiden oder lange andauernden Kopfschmerzen möglich. Nur im
Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.