Schmerztag: Antikörper zur Migräne-Vorbeugung «super Pfeil im Köche r»

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Schmerztherapeuten sehen die
Antikörper-Therapie gegen Migräne als großen Gewinn für chronische

Kopfschmerzpatienten. Die neuen Medikamente seien zwar «kein
Allheilmittel, aber ein super Pfeil im Köcher der Behandlung von
Migräne», sagte Astrid Gendolla am Donnerstag zum Auftakt des
Deutschen Schmerz- und Palliativtags in Frankfurt. Die
Kopfschmerzexpertin aus Essen ist Vizepräsidentin der Deutschen
Gesellschaft für Schmerzmedizin.

Mit den sogenannten CGRP-Antikörpern sei «eine neue Ära angebrochen
»,
sagte Gendolla: «Zum allerersten Mal haben wir Substanzen, die
spezifisch zur Migräne-Vorbeugung wirken.» Es gebe zwei neue
Medikamentengruppen, erklärte Gendolla: Die eine setze beim Rezeptor
des Schmerz-Botenstoffs an; ein erster Wirkstoff sei im November
zugelassen worden. Eine andere fange den Schmerz-Botenstoff selbst
ab; zwei solche Substanzen würden im Laufe dieses Jahres
in Deutschland zugelassen.

«Was ist das bessere Konzept? Sie werden niemanden auf der Welt
finden, der das ehrlich beantworten kann, denn wir wissen es nicht»,
sagte Gendolla. In der Wirksamkeit seien sei vergleichbar und auch
die Nebenwirkungen seien bei beiden gleich gering. Sie warnte aber
davor, daraus zu schließen, dass Migräne jetzt heilbar sei. Es gebe
auch Patienten, die nicht auf diese Therapie ansprächen und noch
keine Langzeiterfahrungen.