Wall Street: Positive Kurstreiber bleiben aus

New York (dpa) - An der Wall Street haben am Mittwoch positive
Impulse gefehlt. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,52
Prozent auf 25 673,46 Punkte. Die Anleger warteten auf neue
Nachrichten zum amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, die es
derzeit aber nicht gebe, hieß es aus dem Markt. Der jüngste
Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed, das sogenannte Beige Book,
hinterließ am Aktienmarkt keine Spuren. Nach Einschätzung der Fed hat
sich das Wachstum der US-Wirtschaft zu Jahresbeginn etwas
abgeschwächt.

Der marktbreite S&P 500 schloss zur Wochenmitte 0,65 Prozent
schwächer auf 2771,45 Punkten. Für den technologielastige Nasdaq 100
ging es um 0,62 Prozent auf 7112,47 Punkte abwärts.

In den USA war die Beschäftigung in der Privatwirtschaft im Februar
schwächer als erwartet gestiegen, wie der Arbeitsmarktdienstleister
ADP mitgeteilt hatte. Die Zahlen gelten als Richtschnur für den
monatlichen Arbeitsmarktbericht der Regierung, der an diesem Freitag
ansteht, wenngleich viele Analysten die Prognosekraft der Daten
anzweifeln. Zudem war das US-Handelsdefizit im Dezember überraschend
hoch ausgefallen, was US-Präsident Donald Trump in seiner harten
Haltung im Handelsstreit mit China und anderen Regionen bestärken
könnte.

Unter den Einzelwerten am US-Aktienmarkt schnellten Abercrombie &
Fitch nach einer überraschend guten Umsatzentwicklung im
Schlussquartal und einem optimistischen Ausblick um mehr als 20
Prozent auf 25,70 Dollar hoch. In der Spitze hatten sie mit 26,59
Dollar den höchsten Stand seit Ende August 2018 erreicht.
RBC-Analystin Kate Fitzsimons zeigte sich beeindruckt von den
Fortschritten des Modehändlers auf dem Weg zu den Margenzielen für
2020.

Weiter abwärts mit minus 7,89 Prozent auf 9,11 Dollar ging es indes
für die Anteile von General Electric (GE), nachdem sie bereits am
Vortag nach Aussagen von Vorstandschef Larry Culp zu einem im
aktuellen Geschäftsjahr wohl negativen Cashflow abgesackt waren.
Analyst Stephen Tusa von JPMorgan beließ sein Kursziel für GE bei 6
Dollar, bezeichnet es nun aber als «großzügig». Er glaube nicht, da
ss
die Aktien vorerst einen Boden finden.

Auch die Anteile der US-Drogerie- und Apothekenkette Walgreens
entkamen ihrem jüngsten Abwärtssog nicht. Mit einem Minus von 3,63
Prozent auf 61,10 Dollar landeten sie abermals auf dem letzten Platz
im Dow. In den jüngsten vier Handelstagen haben sie nun schon mehr
als 14 Prozent an Wert verloren. Charttechnik-Analysten sehen die
Aktien nun aber allmählich an eine Unterstützungszone um 59 Dollar
heranlaufen. Auf diesem Niveau hatte sich ihr Kurs zuletzt im Sommer
2018 bewegt.

Für ExxonMobil ging es um 1,13 Prozent nach unten. Die angehobenen
Ziele für die Investitionen des Ölkonzerns stießen bei den Anlegern
offenbar auf wenig Begeisterung. Zudem hatte am Mittwoch ein
überraschend deutlicher Anstieg der US-Rohöllagerbestände die
Ölpreise etwas belastet.

Eine von der US-Bank Morgan Stanley gestrichene
«Overweight»-Empfehlung für die Aktien des Pharmakonzerns Teva
hinterließ ihre Spuren. Die Papiere rutschten um 4,54 Prozent ab.

Hingegen gewannen Fiat Chrysler 3,48 Prozent. Konzernchef Mike Manley
hatte gesagt, er stehe möglichen Allianzen und Fusionen positiv
gegenüber. Solche Nachrichten seien für die Aktien des Autobauers
Kurstreiber, kommentierte ein Analyst.

Der Euro stabilisierte sich nach den spürbaren Verlusten seit
Wochenbeginn. Im New Yorker Handel kostete er zuletzt 1,1310
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
auf 1,1305 (Dienstag: 1,1329) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte
damit 0,8846 (0,8827) Euro gekostet. Richtungsweisende zehnjährige
US-Staatsanleihen gewannen 7/32 Punkte auf 99 14/32 Punkte. Sie
rentierten mit 2,69 Prozent.

062245 Mrz 19