Zuzahlungen von Kassenpatienten 2018 leicht gestiegen

Berlin (dpa) - Kassenpatienten haben im vergangenen Jahr insgesamt
etwas mehr für Gesundheitsleistungen aus eigener Tasche dazu bezahlt.
Die Zuzahlungen stiegen im Vergleich zu 2017 um rund 100 Millionen
Euro auf 4,2 Milliarden Euro, wie es in einer Antwort des
Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage der Linke-Fraktion hieß.
Der Großteil entfiel mit 2,25 Milliarden Euro weiter auf Arzneimittel
und Verbandmaterial. Für Heil- und Hilfsmittel zahlten Versicherte
den vorläufigen Zahlen zufolge 934 Millionen Euro dazu, für
Krankenhausbehandlungen 694 Millionen Euro. Der «Tagesspiegel»
(Mittwoch) hatte zuerst über die Zahlen berichtet.

Linke-Gesundheitspolitiker Achim Kessler forderte eine Abschaffung
der Zuzahlungen. Sie bestraften diejenigen, die krank seien und einer
ärztlichen Verordnung Folge leisteten. Auch die Präsidentin des
Sozialverbands VdK, Verena Bentele, kritisierte: «Es darf nicht sein,
dass Versicherte durch immer mehr Zuzahlungen an die Grenze der
Belastungsfähigkeit gebracht werden.» Ausgaben für ein neues Hörger
ät
oder für Zahnersatz sprengten bei vielen älteren Menschen das Budget.

Das Ministerium erläuterte, ein kompletter Wegfall der Zuzahlungen
hätte Mehrausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung zur Folge -
dies entspräche einer Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags
von rund 0,3 Punkten. Im vergangenen Jahr hätten 5,4 Millionen
Versicherte von Entlastungsregelungen beim Zusatzbeitrag profitiert.