Gute Daten aus China stützen die Wall Street

New York (dpa) - Die Wall Street hat am Freitag von guten
Konjunkturnachrichten aus China profitiert. In dem Riesenreich hatte
sich die Stimmung in kleinen und mittelgroßen, meist privaten
Industriebetrieben im Februar stärker als gedacht aufgehellt. Größere

Gewinne an der Wall Street verhinderten aber enttäuschende
Nachrichten aus den USA: Die Stimmung der Verbraucher hatte sich in
dem gerade abgelaufenen Monat schwächer als erwartet verbessert.

So legte der Dow Jones Industrial am Ende nur noch um 0,43 Prozent
auf 26 026,32 Punkte zu, nachdem er im frühen Handel noch um fast 1
Prozent nach oben geklettert war. Auf Wochensicht bedeutet dies nach
den Gewinnen seit Jahresbeginn wieder ein minimales Minus von 0,02
Prozent.

Der S&P 500 rückte am Freitag um 0,69 Prozent auf 2803,69 Punkte vor.
Der technologielastige Index Nasdaq 100 stieg um 0,76 Prozent auf
7151,57 Punkte.

Im Dow hatten die Aktien des Ölkonzerns Chevron mit einem Plus von
rund 2 Prozent die Nase vorn. Klares Schlusslicht waren die Papiere
von Walgreens mit einem Minus von mehr als 6 Prozent. Die
Investmentbank Robert W. Baird hatte sich skeptisch zu den
Anteilsscheinen der Drogerie- und Apothekenkette geäußert. Nach
Meinung des Analysten Eric Coldwell könnte das staatliche Budget für
die Erstattung der Arzneimittelkosten zur Behandlung armer Patienten
gekürzt werden.

Unter den Spitzenreitern im S&P 500 sprangen die Anteilsscheine des
kriselnden Modeunternehmens Gap um gut 16 Prozent nach oben. Der
Konzern will sich in zwei eigenständige Börsengesellschaften
aufteilen. Die beiden Hauptmarken Gap und Old Navy sollen damit ab
2020 getrennte Wege gehen. Die Schwestermarken Athleta, Banana
Republic, Intermix und Hill City sollen bei Gap bleiben, das unter
einem neuen und noch nicht feststehenden Namen vom derzeitigen
Vorstandschef Art Peck weitergeführt werden soll.

Die Aktien des Sportschuh-Händlers Foot Locker legten als Reaktion
auf die veröffentlichten Quartalszahlen um rund 6 Prozent zu. Am
Markt wurde vor allem die Profitabilität gelobt - das bereinigte
Ergebnis je Aktie hatte im Schlussviertel 2018 die durchschnittliche
Analystenschätzung übertroffen.

Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die Anteilsscheine von Tesla mit
einem Minus von fast 8 Prozent. Das Unternehmen will seine
Elektroautos künftig nur noch über das Internet verkaufen. Das solle
helfen, die Preise zu senken, sagte Firmenchef Elon Musk. Anleger
aber sind skeptisch und befürchten Umsatzeinbußen.

Darüber hinaus kamen die Aktien einiger Einzelhändler unter Druck. So
fielen die Papiere von Kroger um mehr als 4 Prozent. Die
Anteilsscheine von Walmart büßten rund 1 Prozent ein. Börsianer
verwiesen als Belastung auf einen Artikel des «Wall Street Journal».
Demnach plant der weltgrößte Versandhändler Amazon, in den USA
dutzende Lebensmittelgeschäfte zu eröffnen. Die Amazon-Aktien
reagierten derweil kaum und lagen knapp 2 Prozent im Plus.

Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1365 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1383 (Donnerstag: 1,1416)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8785 (0,8760) Euro.
Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 13/32 Punkte
auf 98 26/32 Punkten und rentierten mit 2,762 Prozent.