Razzia in Shisha-Bars - 76 Kilo unversteuerter Tabak

Hamburg (dpa/lno) - Unversteuerter Tabak, minderjährige Gäste und zu
viel Kohlenmonoxid in der Luft: Die Hamburger Polizei, der Zoll und
das Bezirksamt Mitte haben am Wochenende fünf Shisha-Bars durchsucht.
Bei der Razzia in den Stadtteilen Billstedt, Hamm und St. Georg
stellten die Zollbeamten insgesamt knapp 76 Kilo unversteuerten Tabak
sicher, sagte ein Sprecher des Zollamts. Es seien drei Strafverfahren
wegen Steuerhinterziehung eingeleitet worden. Die Zöllner untersuchen
außerdem die Geschäftsunterlagen einer weiteren Bar, die im Verdacht
stehe, den gesetzlichen Mindestlohn zu missachten. Zudem sollen sich
insgesamt 13 minderjährige Gäste in den Bars aufgehalten haben. Die
Jugendlichen seien von der Polizei nach Hause gebracht worden.

In zwei Bars in Billstedt alarmierten die Polizisten die Feuerwehr,
weil die Kohlenmonoxid-Werte erhöht waren, sagte ein
Feuerwehrsprecher. Verletzt wurde niemand, die Einsatzkräfte öffneten
die Fenster und lüfteten kräftig durch.

Das geruchlose Kohlenmonoxid ist tückisch, immer wieder kommt es in
Shisha-Bars zu Vergiftungen. Im niedersächsischen Peine sind zwei
junge Frauen in der Nacht zu Sonntag wegen zu viel Kohlenmonoxid in
der Luft einer Shisha-Bar bewusstlos geworden. Auch acht weitere
Gäste mussten deswegen von Sanitätern behandelt werden. In Hamburg
war vor rund drei Wochen eine Bar wegen erhöhter Kohlenmonoxid-Werte
kurzzeitig evakuiert worden nachdem sich zwei Gäste vergiftet hatten.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde will die Bestimmungen für
Shisha-Bars verschärfen. Ein entsprechender Entwurf solle am Dienstag
vorgestellt werden, sagte ein Sprecher der Behörde am Sonntag.
Betreiber sollen zu technischen Maßnahmen verpflichtet werden, damit
der Kohlenmonoxid-Gehalt in der Raumluft den gesetzlich festgelegten
Maximalwert nicht überschreitet.