Masern-Ausbruch auf den Philippinen: Unicef drängt Eltern zu Impfung

Manila (dpa) - Nach einem Masern-Ausbruch auf den Philippinen mit
bisher mehr als 20 Toten hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef Eltern in
dem Land aufgerufen, ihre Kinder gegen die Krankheit impfen zu
lassen. «Masern können für Kinder tödlich sein und zu langfristigen

Komplikationen und Behinderungen führen», warnte die stellvertretende
Unicef-Landesdirektorin Julia Rees am Samstag. Obwohl die Impfung in
staatlichen Einrichtungen kostenlos sei, seien zu wenige Kinder
geschützt, beklagte Rees. «Der Masern-Impfstoff ist sicher und
wirksam und auf den Philippinen seit über 40 Jahren erfolgreich
genutzt worden», betonte sie.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden grassiert die Krankheit sowohl
im Großraum Manila als auch in anderen Provinzen. Allein in der
Hauptstadt-Region wurden seit Beginn des Jahres mehr als 440 Fälle
gemeldet. Die Regierung des südostasiatischen Inselstaats führt die
hohe Zahl an Erkrankungen auch auf einen Impfskandal zurück.

Auf den Philippinen hatte es nach einem Impfprogramm gegen
Dengue-Fieber, bei dem das Mittel Dengvaxia des französischen
Pharmakonzerns Sanofi verabreicht wurde, mehrere Todesfälle gegeben.
Deshalb lassen viele Eltern ihre Kinder generell nicht mehr impfen,
auch nicht gegen Masern. Insgesamt hatten in den Jahren 2016/17 mehr
als 830 000 philippinische Kinder den Dengue-Impfstoff bekommen, bis
die Regierung das Programm schließlich aussetzte. Der Konzern nahm
das Mittel inzwischen aus dem Verkauf.