Landesamt entzieht Großhandelserlaubnis für Lunapharm

Potsdam (dpa/bb) - Nach dem Skandal um gestohlene Krebsmedikamente
aus Griechenland hat das Brandenburger Landesamt für Gesundheit dem
Brandenburger Pharmahändler Lunapharm die Großhandelserlaubnis
entzogen. «Damit wurde dem Unternehmen mit Sitz in
Blankenfelde-Mahlow nun auch jeglicher Handel mit Arzneimitteln auf
Dauer untersagt», teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag
mit. Bereits Mitte Januar hatte das Amt dem Unternehmen die
Herstellung von Arzneimitteln und den Handel damit untersagt. Die
Großhandelserlaubnis hatte dagegen bis Mittwoch nur geruht.

Unterdessen hat die Geschäftsführerin von Lunapharm, Susanne
Krautz-Zeitel, schwere Vorwürfe gegen die Medien und das Ministerium
erhoben. Ihr Unternehmen sei aufgrund von unbewiesenen
Unterstellungen ohne belastbare Beweise und ohne Möglichkeit einer
Verteidigung «öffentlich vorgeführt, ja geradezu geschlachtet»
worden, sagte Krautz-Zeitel in einem am Donnerstag von ihrer
PR-Agentur verbreiteten Interview. Die Geschäftsführerin kündigte
Schadenersatzforderungen gegen das Land an.