Herztod in Baden-Württemberg im Ländervergleich eher selten

Stuttgart (dpa/lsw) - Beim Tod durch Herzkrankheiten gibt
Baden-Württemberg im Bundesschnitt ein positives Bild ab. Pro 100 000
Einwohner starben im Jahr 2016 landesweit 200 Menschen, wie aus dem
Herzbericht 2018 hervorgeht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt
wurde. Den höchsten Wert mit 295 Menschen erreichte demnach
Sachsen-Anhalt. Bei den negativen Spitzenreitern folgten Bremen (270)
und Mecklenburg-Vorpommern (264). Niedriger als im Südwesten lag die
Sterbeziffer nur in Hamburg (184) und Berlin (187). In den Zahlen der
Statistiker wurde berücksichtigt, dass der Altersdurchschnitt in den
Bundesländern nicht immer gleich ist.

Auch bei akuten Herzinfarkten liegt Baden-Württemberg unter dem
Bundesdurchschnitt: 232 Patienten waren pro 100 000 Einwohner im Jahr
2017 in Kliniken eingeliefert worden. Am niedrigsten war die Zahl in
Sachsen (197), am höchsten im Saarland (305).

Dieser auffällige Unterschied lasse sich noch nicht erklären, wenn
allein das Alter als Faktor herausgerechnet oder ländliche Regionen
mit längeren Rettungswegen anders beurteilt würden, erklärte Dietrich

Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. «Da
müssen wir noch viel mehr Parameter in den Blick nehmen, zum Beispiel
auch den Bildungsgrad der Bevölkerung, die Gesundheitsinformationen
in ländlichen Regionen, dazu Faktoren wie Übergewicht, Raucherquoten
und die Anzahl von Vorerkrankungen wie Diabetes.»

Die Untersuchung ist in Deutschland die größte Versorgungsanalyse auf
dem Gebiet der Kardiologie und Herzchirurgie. Bereits seit Jahren
auffällig sind dabei deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen
Bundesländern.