Herztode in NRW weniger häufig als vielen in anderen Bundesländern

Berlin/Düsseldorf (dpa/lnw) - Todesfälle wegen Herzkrankheiten gibt
es in Nordrhein-Westfalen weniger häufig als in den meisten anderen
Bundesländern. Pro 100 000 Einwohner starben im Jahr 2016 landesweit
201 Menschen an einer Herzkrankheit, heißt es im neuen Deutschen
Herzbericht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Das war
bundesweit der viertniedrigste Wert. Am besten schnitt Hamburg ab -
mit 184 Herztoten pro 100 000 Einwohner. Etwas niedriger als in NRW
waren die Quoten zudem in Berlin und Baden-Württemberg. Zwischen den
einzelnen Bundesländern gab es große Unterschiede. Den bundesweit
höchsten Wert der Herztoten belegt Sachsen-Anhalt (295).

Betrachten die Statistiker allein die Einlieferungen in Kliniken nach
einem akuten Herzinfarkt, kommt das Saarland im Jahr 2017 mit 305
Patienten pro 100 000 Einwohner auf den negativen Spitzenplatz. Die
geringste Herzinfarkt-Zahl meldete Sachsen mit 197 Patienten pro
100 000 Einwohner. Hier lag NRW etwas über dem Bundesschnitt: 2017
wurden 263 Patienten pro 100 000 Einwohner gezählt.

«Der auffällige Unterschied bei der Anzahl der akuten Herzinfarkte in
den Bundesländern lässt sich noch nicht erklären, wenn allein das
Alter als Faktor herausgerechnet oder ländliche Regionen mit längeren
Rettungswegen anders beurteilt werden», sagte Dietrich Andresen,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. «Da müssen wir noch
viel mehr Parameter in den Blick nehmen, zum Beispiel auch den
Bildungsgrad der Bevölkerung, die Gesundheitsinformationen in
ländlichen Regionen, dazu Faktoren wie Übergewicht, Raucherquoten und
die Anzahl von Vorerkrankungen wie Diabetes.»