Herztod-Risiko im Ländervergleich in Bremen am zweithöchsten

Hannover/Bremen (dpa) - Das Risiko, an einer Herzkrankheit zu
sterben, ist im Bundesländervergleich in Bremen am zweithöchsten. Wie
aus dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Deutschen Herzbericht
hervorgeht, kamen im Jahr 2016 in der Hansestadt 270 aus diesem Grund
Verstorbene auf 100 000 Einwohner. In Niedersachsen waren 255.
Schlusslicht in dieser Statistik ist Sachsen-Anhalt mit 295
Herz-Todesfällen je 100 000 Einwohner. Am geringsten ist das
Herztod-Risiko in Hamburg mit 184 je 100 000 Einwohner.

Bei der Zahl der Herzinfarktpatienten, die pro 100 000 Einwohner ins
Krankenhaus gebracht werden, lag Bremen im Jahr 2017 mit 294 auf dem
zweitletzten Platz vor dem Saarland (305). Die geringste Zahl der
Herzinfarktpatienten hat Sachsen (197). In Niedersachsen liegt die
Zahl bei 271. Der Deutsche Herzbericht ist die größte
Versorgungsanalyse auf dem Gebiet der Kardiologie und Herzchirurgie
in Deutschland. In den Zahlen der Statistiker wurde berücksichtigt,
dass der Altersdurchschnitt in den Bundesländern nicht immer gleich
ist.

Die auffälligen Unterschiede zwischen den Ländern lassen sich nach
Angaben von Experten noch nicht erklären, selbst wenn das Alter der
Patienten und die längeren Rettungswege auf dem Land herausgerechnet
werden. «Da müssen wir noch viel mehr Parameter in den Blick nehmen,
zum Beispiel auch den Bildungsgrad der Bevölkerung, die
Gesundheitsinformationen in ländlichen Regionen, dazu Faktoren wie
Übergewicht, Raucherquoten und die Anzahl von Vorerkrankungen wie
Diabetes», sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung,
Dietrich Andresen.