Herztod in Berlin im Ländervergleich eher selten

Berlin (dpa/sa) - Beim Tod durch Herzkrankheiten gibt Berlin im
Bundesschnitt ein positives Bild ab. Pro 100 000 Einwohner starben im
Jahr 2016 landesweit 187 Menschen an einer Herzkrankheit, heißt es im
neuen Deutschen Herzbericht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt
wurde. Das war bundesweit der zweitniedrigste Wert. Besser schnitt
nur Hamburg ab - mit 184 Herztoten pro 100 000 Einwohner.

Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es große Unterschiede. Den
bundesweit höchsten Wert der Herztoten belegt Sachsen-Anhalt (295).
Auch andere ostdeutsche Bundesländer wie Thüringen (263) und
Mecklenburg-Vorpommern (264) weisen überdurchschnittlich viele
Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen aus. Das Lebensalter als
Faktor wurde aus der Statistik bereits so gut wie möglich
herausgerechnet.

In den Tabellen gibt es nicht allein Ost-West-Unterschiede.
Betrachten die Statistiker allein die Einlieferungen in Kliniken nach
einem akuten Herzinfarkt kommt das Saarland im Jahr 2017 mit 305
Patienten pro 100 000 Einwohner auf einen negativen Spitzenwert.
Berlin weist 237 Patienten pro 100 000 Einwohner aus. Die geringste
Herzinfarkt-Zahl meldete Sachsen mit 197 Patienten pro 100 000
Einwohner.

«Der auffällige Unterschied bei der Anzahl der akuten Herzinfarkte in
den Bundesländern lässt sich noch nicht erklären, wenn allein das
Alter als Faktor herausgerechnet oder ländliche Regionen mit längeren
Rettungswegen anders beurteilt werden», sagte Dietrich Andresen,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. «Da müssen wir noch
viel mehr Parameter in den Blick nehmen, zum Beispiel auch den
Bildungsgrad der Bevölkerung, die Gesundheitsinformationen in
ländlichen Regionen, dazu Faktoren wie Übergewicht, Raucherquoten und
die Anzahl von Vorerkrankungen wie Diabetes.»