Konsequenzen nach Skandal um verunreinigte Blutdrucksenker

London (dpa) - Die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) zieht
Konsequenzen aus dem Skandal um verunreinigte Blutdrucksenker.
Unternehmen, die Blutdrucksenker auf Basis von Sartanen - einer
bestimmten Art von Wirkstoffen - herstellen, müssen ihre
Herstellungsprozesse überarbeiten, teilte die Behörde mit. Nach einer
Übergangszeit von zwei Jahren dürfen Arzneimittel, die in der EU auf

den Markt kommen, keine quantifizierbaren Mengen von Nitrosaminen
mehr enthalten. Zunächst hatte der MDR darüber berichtet.

Mitte 2018 war bekannt geworden, dass bestimmte Chargen von
Blutdrucksenkern mit potenziell krebserregenden Nitrosaminen
verunreinigt waren. Nach einer Schätzung der Bundesregierung könnten
2017 rund 900 000 Patienten verunreinigte Mittel eingenommen haben.

Das zusätzliche Krebsrisiko, das durch die verunreinigten Medikamente
entsteht, sei sehr gering, hieß es von der Ema. Die Behörde rechnet
vor: Würden 100 000 Patienten über sechs Jahre die maximal erlaubte
Dosis eines besonders stark mit dem Stoff NDMA verunreinigten
Blutdrucksenkers nehmen, könnte es zu 22 zusätzlichen Krebsfällen
kommen.