Spahn bringt Pläne für Implantate-Register auf den Weg

Berlin (dpa) - Für mehr Sicherheit und Qualität bei Implantaten soll
ein bundesweites staatliches Register aufgebaut werden. Das schaffe
Transparenz, schütze die Patienten und verbessere die Forschung,
sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der «Rheinischen
Post» (Donnerstag). Ein jetzt auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf
sieht vor, dass betroffene Patienten sowie Kliniken, Krankenkassen
und Hersteller sich verpflichtend an dem Register beteiligen müssen.

Zum Start sollen darin alle neu eingesetzten Hüftprothesen und
Brustimplantate aufgeführt werden müssen, wie Spahn erläuterte.
«Damit wissen wir, wer wann wem etwas eingebaut hat.» Wenn sich
Fehler oder Komplikationen bei einem Produkt herausstellen, könne man
künftig alle betroffenen Patienten informieren. Auch wenn alles in
Ordnung sei, gewinne man Erkenntnisse zu Haltbarkeit und Qualität.

Eingerichtet werden soll das «Deutsche Implantateregister» beim
Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information
(Dimdi), das dem Bundesgesundheitsministerium untersteht. Der Aufbau
dürfte drei bis fünf Jahre dauern, wie Spahn deutlich machte. «Wenn
das Gesetz zum 1. Januar 2020 in Kraft tritt, sollten wir bis
spätestens 2025 alle relevanten Produktkategorien erfasst haben.»

Den Aufbau eines solchen Implantate-Registers hatte schon die vorige
große Koalition vereinbart, dies wurde bis zur Bundestagswahl 2017
aber nicht mehr umgesetzt.